Anpassung der Bepflanzung auf hitze- und trockenresistente Pflanzen

Robustheit ist gefragt

Extreme Wetterlagen sind nicht nur für uns Menschen eine Belastung. Auch Pflanzen und Tiere leiden, wenn die Hitze unerträglich wird, wenn das Wasser fehlt oder wenn bei Starkregen Flächen überflutet werden. Insofern lohnt es sich auch bei der Neuanlage oder der Umgestaltung des Gartens eher auf robusten Bewuchs zu setzen. 

Ein naheliegender Gedanke wäre hier, Pflanzen auszuwählen, die aus dem Mittelmeerraum stammen. Das ist allerdings aus zwei Gründen problematisch: Einerseits sind diese Gewächse oft nicht frostsicher. Zwar werden frostige Winter bei uns immer seltener und die Temperaturen sinken längst nicht mehr so tief wie noch vor zwanzig Jahren, aber Spätfröste setzen wärmeliebenden Stauden, Bäumen und Sträuchern immer noch sehr zu, insbesondere an ungeschützten Standorten. Zum Zweiten ist da die Sache mit der Ökologie: Natürlich stellt sich die gesamte Natur ganz langsam auf das veränderte Klima ein, aber für Insekten, Vögel und andere Gartenbewohner geht dieser Wandel eigentlich viel zu schnell. Wenn wir in den Gärten, die ja eigentlich wertvolle Lebensräume darstellen, jetzt plötzlich eine subtropische Pflanzenkulisse schaffen, kann die Tierwelt damit zu großen Teilen nicht viel anfangen – Nahrung, Nistplätze, Unterschlupf – hier sind die ökologischen Zusammenhänge über Jahrhunderte gewachsen und entsprechend festgelegt. Insofern sollte die Wahl nach wie vor auf heimisches Pflanzgut fallen, das aber möglichst anspruchslos ist und mit widrigen Witterungsverhältnissen gut zurechtkommt.


Wer nicht ganz auf exotische Pflanzen verzichten möchte, sollte aber in jedem Fall darauf achten, dass keine invasiven Pflanzen eingeschleppt werden, die sich unkontrolliert ausbreiten und andere Arten verdrängen können.

Die Naturschutzverbände listen auf ihren Internetseiten viele Arten auf, denen Extremwetter wenig zu schaffen macht und die gleichzeitig gut an die heimische Tierwelt angepasst sind.

Liste für Hitze- und Trockenresistente Pflanzen:

Stauden & Kräuter

  • Lavendel (Lavandula angustifolia)

    Mediterrane Pflanze mit duftenden Blüten, ideal für sonnige, trockene Standorte.
  • Steppen-Salbei (Salvia nemorosa)

    Robuste Staude mit violetten Blüten, die Trockenheit gut verträgt.
  • Katzenminze (Nepeta x faassenii)

    Pflegeleicht, blüht lange und zieht Bienen an.
  • Schafgarbe (Achillea millefolium)

    Heimische Wildstaude mit hoher Trockenheitsresistenz.
  • Fetthenne (Sedum spectabile)

    Sukkulente Pflanze, die Wasser in ihren Blättern speichert.
  • Königskerze (Verbascum spp.)

    Zweijährige Pflanze mit auffälligen Blütenständen.
  • Woll-Ziest (Stachys byzantina)

    Silbrig behaarte Blätter, ideal als Bodendecker.
  • Thymian (Thymus vulgaris)

    Aromatisches Kraut, das Trockenheit gut verträgt.

Blühpflanzen

  • Sonnenhut (Echinacea purpurea)

    Attraktive Blüten, die Insekten anziehen und Trockenheit tolerieren.
  • Mädchenauge (Coreopsis verticillata)

    Leuchtend gelbe Blüten, die lange blühen.
  • Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis)

    Hohe, filigrane Pflanze mit lila Blüten.
  • Zierlauch (Allium spp.)

  • Kugelförmige Blütenstände, die Trockenheit gut überstehen.
  • Gaura (Gaura lindheimeri)

    Zarte Blüten, die den ganzen Sommer über erscheinen.

Sträucher & Gehölze

  • Felsenbirne (Amelanchier lamarckii)

    Heimischer Strauch mit essbaren Früchten und hoher Trockenheitsresistenz.
  • Blasenbaum (Koelreuteria paniculata)

    Dekorativer Baum mit gelben Blüten und guter Hitzeresistenz.
  • Elsbeere (Sorbus torminalis)

    Seltene heimische Baumart, die Trockenheit gut verträgt.
  • Maulbeere (Morus nigra/alba)

    Fruchttragender Baum, der auch mit Trockenheit zurechtkommt.
  • Weidenblättrige Birne (Pyrus salicifolia)

    Silbriges Laub und hohe Trockenheitsresistenz.

Invasive Neophyten (nicht empfehlenswert)

Bitte vermeiden Sie folgende Pflanzen, da sie als invasive Neophyten gelten und die heimische Flora gefährden können:

  • Sommerflieder (Buddleja davidii)

    Obwohl beliebt bei Schmetterlingen, breitet er sich unkontrolliert aus.
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)

    Verdrängt heimische Pflanzenarten.
  • Japanischer Staudenknöterich (Fallopia japonica)

    Sehr invasiv und schwer zu kontrollieren.
  • Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum)

    Gefährlich für Menschen und Tiere, da er phototoxisch ist.
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)

    Verändert den Boden und verdrängt andere Pflanzen.

 

Quellen:

Pflanzentanzen.de – Trockenresistente Pflanzen

BUND – Invasive Pflanzenarten​

Mein schöner Garten – Pflanzen für Trockenheit​

Neobiota – BfN​LSK Kleingärten