Innerer Blitzschutz

Wenn der Blitz durch die Leitung kommt

Der innere Blitzschutz, mit dessen Einrichtung man einen Elektrofachbetrieb beauftragen sollte, sichert die elektrische Hausinstallation gegen Überspannung im Stromnetz ab. Eine solche Überspannung kann zum Beispiel entstehen, wenn irgendwo in der Nachbarschaft der Blitz einschlägt und sich die elektrische Energie über das Stromnetz ausbreitet. Elektrische Haushaltsgeräte können dadurch zerstört werden. Gerade sensible (und teure) Geräte wie Computer oder Fernseher können schon bei leichten Überspannungen Schaden nehmen. Der innere Blitzschutz wird in der Regel im oder in der Nähe des Sicherungskastens installiert und leitet den Blitzstrom ab, bevor er in der Hausinstallation Schaden anrichten kann.

Als Not- oder Übergangslösung können Blitzschutzstecker oder entsprechend ausgestattete Steckerleisten dienen, bei denen ein Überspannungsschutz bei zu hoher Spannung die eingesteckten Geräte direkt an der Steckdose vom Netz trennt. 

Neben dem „inneren“ Blitzschutz – gibt es auch noch einen „äußeren“ Blitzschutz.

Damit ist der sogenannte „Blitzableiter“ gemeint. Dieser besteht aus einer metallischen „Fangeinrichtung“, der Ableitung und der Erdungsanlage. Die Fangeinrichtung, die meist auf dem Dachfirst oder am Rand eines Flachdaches angebracht wird, nimmt bei einem direkten Blitzeinschlag die elektrische Energie auf. Die Ableitung führt die Energie zur Erdungsanlage, wo sie sich gleichmäßig im Untergrund verteilt und somit weitgehend unschädlich gemacht wird. Viele kennen das Prinzip des „Faradayschen Käfigs“, wie er z.B. durch ein Auto gebildet wird und durch die Ableitung über die Karosserie die Insassen vor Blitzen schützt. Ganz ähnlich wirkt ein Blitzableiter für das Haus. Der äußere Blitzschutz wird in der Regel von einem Dachdeckerbetrieb installiert. Vorgeschrieben sind Blitzableiter für folgende Gebäude:

  • Häuser, die eine Höhe von 20 Meter überschreiten
  • Häuser, die auf einer Bergkuppe gebaut und zugleich freistehend sind 
  • ältere Gebäude mit Stroh-, Holz- oder Reetdach
  • öffentliche Gebäude wie Krankenhäuser oder Kinos, in denen sich viele Menschen aufhalten

Einen umfassenden Schutz bietet aber nur eine vollständige innere und äußere Blitzschutzeinrichtung, deren Einzelkomponenten idealerweise aufeinander abgestimmt sind und so im Ernstfall auch ineinandergreifen.

Vor Blitz und Donner haben sich die Menschen früher gefürchtet, mittlerweile gehen wir mit einem gewöhnlichen Gewitter in der Regel ziemlich gelassen um. Das liegt auch daran, dass moderne Gebäude auch bei einem Blitzeinschlag nicht mehr so leicht Feuer fangen, wie es bei Holz- und Fachwerkhäusern vielleicht früher noch der Fall war. Seitdem in unseren Haushalten zunehmend sensible Elektronik Einzug hält, erscheint es allerdings wieder durchaus angebracht, das Haus vor einem direkten Blitzeinschlag oder einer Überspannung im Stromnetz abzusichern. Auch vor dem Hintergrund, dass der Klimawandel mit steigenden Temperaturen die Bildung schwerer Gewitter begünstigt, sollte man zumindest in besonders gefährdeten Wohnlagen dafür sorgen, dass die eigene Immobilie ausreichend geschützt ist.