Sturmfeste Dacheindeckungen und zusätzliche Dachverankerungen

Was nicht niet- und nagelfest ist … 

Als Laie würde man vermuten, dass Sturmschäden am ehesten auf der windzugewandten Seite des Daches auftreten, weil hier der Wind als erstes und direkt auftrifft. Tatsächlich ist es umgekehrt: Auf der windabgewandten Seite entsteht ein Sog, der die Dachpfannen anheben und im schlimmsten Fall herunterreißen kann. Das klassische Schrägdach, bei dem die Dachpfannen mehr oder weniger frei auf einem Gerüst aus Sparren, Konterlatten und Dachlatten aufliegen, ist dabei im Grunde eine geniale und überraschend sturmsichere Konstruktion: Gerade weil der ganze Aufbau flexibel ist und viel Luft durchströmen lässt, wird der Unterdruck eigentlich gut wieder ausgeglichen. So bleiben die Dachpfannen da, wo sie hingehören. 

Das Problem ist, dass die Dächer heute in der Regel nicht mehr so luftig sind wie früher. Unter den Pfannen sorgen Unterspannbahnen, Dämmung und ausgebaute Dachböden mittlerweile dafür, dass nur noch wenig Luft im Dach zirkuliert. Daher sollte man die Dacheindeckung heute an den kritischen Punkten zusätzlich sichern. Dass Schieferplatten und sonstige Verkleidungen solide befestigt werden sollten, versteht sich von selbst. Aber auch die Dachpfannen selbst können mit sogenannten Sturmklammern gesichert werden. Gerade in den Randbereichen des Daches und am First empfiehlt sich das – bei einer Neueindeckung sowieso, in windanfälligen Lagen sollte man aber auch bei älteren Dächern durchaus über eine Nachrüstung nachdenken.