Verschattung
Die Hitze bleibt am besten außen vor
Im Frühling können wir es gar nicht abwarten: Endlich die Sonne genießen, die Heizung abdrehen und so viel Zeit wie möglich draußen verbringen. Für die Menschen im Osnabrücker Land ist „gutes Wetter“ nach wie vor mit wolkenlosem Himmel und Sonnenschein verknüpft. Doch leider zeigt sich auch immer häufiger die Kehrseite der Schönwetter-Medaille: Wenn sich die Hochdruck-Wetterlage im Sommer so richtig festsetzt und die Temperaturen tagsüber die 30°-Marke immer weiter überschreiten, wird es für viele von uns langsam ungemütlich. Spätestens, wenn man sich nachts nur noch hin und her wälzt und vor Hitze kein Auge mehr zu bekommt, wird es so richtig unangenehm.
Was tun? Was das Haus betrifft, sollte man in jedem Fall so lange wie möglich versuchen, die Hitze draußen zu halten. Wer in einem modernen, gut gedämmten Haus – oder alternativ in einem Altbau mit dicken Außenwänden – wohnt, ist natürlich im Vorteil. Hier braucht die Hitze lange, bis sie durch die Wände den Weg ins Innere findet. Auch hochwertige Fenster mit hohem Dämmwert und Wärmeschutzverglasung halten die Hitze draußen.
Um zu verhindern, dass sich die Räume aufheizen, braucht es aber vor allem eins: Verschattung. So sehr wir uns über die langen Sommertage freuen – je weniger Sonne wir rein lassen, desto länger bleibt die Wohnung angenehm kühl. Dabei gilt die Regel: Je weiter außen die Verschattung ansetzt, umso besser! Dabei geht es vor allem um die Südseite des Gebäudes, aber auch morgens und abends kann die Sonne die Ost- und Westseite des Hauses schon ordentlich erhitzen.
Ideal sind natürlich Schattenspendende Laubbäume im Umfeld des Gebäudes: Lassen sie im Winter das Tageslicht noch weitestgehend passieren, sorgt ab dem Frühjahr ihr Laub für Schatten und verhindert so die Aufheizung. Eine vollautomatsche, jahreszeitenabhängige Verschattungsanlage sozusagen! Ganz nebenbei kühlen sie durch die Verdunstung von den Blattoberflächen auch noch die Umgebung.
Sind Bäume keine Option, können an geeigneten Stellen Sonnensegel oder Markisen angebracht werden. Sie verdunkeln die Räume nicht übermäßig, müssen aber, damit sie wirken können, passend zum Sonnenstand gezielt angebracht und ausgerichtet werden.
Die heute wohl am meisten verwendeten technischen Lösungen sind Außenjalousien oder Rollläden, die entweder manuell, immer häufiger aber auch elektrisch oder sogar vollautomatisch heruntergefahren werden können. Diese Einrichtungen halten die Sonneneinstrahlung sehr effektiv draußen, allerdings ist hier entscheidend, dass sie konsequent und rechtzeitig zum Einsatz kommen. Jalousien haben gegenüber Rollläden dabei den Vorteil, dass sie bei richtiger Nutzung noch etwas mehr Licht durchlassen und trotzdem die direkte Einstrahlung zurückhalten.
Eine vielleicht etwas altmodische, aber besonders effektive Alternative zu Rollläden können auch die guten, alten Fensterläden sein. Sie schützen ganz nebenbei nicht nur vor zu viel Sonne, sondern können auch bei Hagel und Sturm Schäden an den Fenstern verhindern.
Eher als Notlösung zu betrachten sind alle Vorrichtungen, die auf der Innenseite der Fenster angebracht sind: Rollos, Plissees oder Vorhänge können ein Stück weit verhindern, dass sich Mobiliar, Innenwände und Fußböden durch die direkte Sonneneinstrahlung aufheizen. So erwärmt sich auch der Raum insgesamt etwas langsamer. Allerdings wirken diese Einrichtungen erst, wenn die Einstrahlung die Fenster schon passiert hat, die Sonne sozusagen schon „drin“ ist. Wer die Wahl hat, sollte also lieber von außen verschatten.