Zisternen

Die Reserve für trockene Zeiten

Beim Wort „Zisterne“ hat man schnell das Bild von großen unter- oder oberirdischen Wasserspeichern im Kopf, wie sie vor allem in südeuropäischen Städten oder in Nordafrika zu finden sind. Im Grunde ist eine Zisterne nichts weiter als ein Wassertank, der Regenwasser sammelt, das dann in trockenen Zeiten wieder genutzt werden kann. 

Regenwasserzisternen für den „Hausgebrauch“, wie sie auch bei uns immer häufiger zu finden sind, gibt es in unzähligen Varianten: Aus Kunststoff oder Beton, mit 1.000, 5.000 oder 20.000 Litern Volumen, flach, tief, rund oder eckig. Sie ersetzen die gute, alte Regentonne, die mit ihren rund 500 Litern Inhalt schnell an ihre Grenze kommt – je nachdem, wofür man das Wasser nutzt.

Eine handelsübliche Regenwasserzisterne wird in der Regel im Garten eingegraben und an die Fallrohre der Dachentwässerung angeschlossen. Bei Regen füllt sich der Speicher und das Wasser wird kühl und dunkel eingelagert. Ein Überlauf führt überschüssiges Wasser in den Regenwasserkanal oder in eine Versickerungsanlage. Genutzt wird das Wasser über eine elektrische Tauchpumpe, die man zum Beispiel an einen Außenwasserhahn anschließen kann. Hier kann man mit einem Gartenschlauch wie gewohnt Wasser zapfen.

Meist wird das Regenwasser in erster Linie zur Gartenbewässerung eingesetzt. Wer bereit ist, die Hausinstallation entsprechend einzurichten bzw. umzurüsten, kann das Wasser aber in Verbindung mit einer Filteranlage auch für die Toilettenspülung oder sogar zum Wäschewaschen nutzen. So oder so – hier können gewaltige Mengen wertvollen Trinkwassers eingespart werden. Gerade in Dürrephasen, in denen die öffentliche Trinkwasserversorgung an ihre Grenzen gerät, ist dies ein Beitrag von unschätzbarem Wert. 

Daneben können Zisternen sogar beim Überflutungsschutz helfen: Kommt es im Sommer zu einem heftigen Gewitter, wirken Zisternen – ähnlich wie im Übrigen auch Dachbegrünungen - wie ein Puffer. Der Niederschlag wird dort gewissermaßen zwischengespeichert und landet nicht gleich komplett im Regenwasserkanal. Der ist nämlich bei Starkregen schnell überfordert.