Hitze im Landkreis
Osnabrück

Umgang mit tropischen
Verhältnissen

Eine Frau und ein Mann sitzen unter einem Sonnenschirm mit Wasserkanister

Wenn es heiß wird
einen kühlen Kopf bewahren!

Warme Sommertage im Freibad oder am See können herrlich sein – doch was passiert, wenn die Temperaturen über längere Zeit unerträglich hoch bleiben? Wie fühlt es sich an, wenn das Thermometer tagelang über 30 Grad klettert? Ist es gefährlich, wenn selbst die Nächte kaum noch Abkühlung bringen? Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich auf Hitzewellen vorbereiten und gut durch heiße Tage kommen. Nutzen Sie dazu auch unsere Checkliste.

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Was ist eine Hitzewelle und wie entsteht sie?

Eine Hitzewelle ist ein Zeitraum von mehreren Tagen mit außergewöhnlich hohen Temperaturen, die sowohl tagsüber als auch nachts deutlich über dem Durchschnitt für eine Region liegen. In Deutschland spricht man laut dem Deutschen Wetterdienst von einer Hitzewelle, wenn die Temperatur an mindestens drei Tagen hintereinander über 28 °C liegt. Auch Luftfeuchtigkeit, Sonneneinstrahlung und Wind beeinflussen, wie stark wir Hitze empfinden.

Hitzewellen entstehen durch stabile Hochdruckgebiete in großer Höhe, die Tiefdruckgebiete ablenken und kühle Luft blockieren. Stellen Sie sich das wie einen Felsen im Fluss vor, der das Wasser aufstaut und umleitet.

Eine typische Hitzewelle erlebten wir im Landkreis Osnabrück zum Beispiel im Jahr 2019, sie dauerte fünf Tage. Insgesamt ist in kleineren Orten die Wärmebelastung etwas geringer, während sie in den Städten oft mittel bis hoch ist. Besonders betroffen sind Gewerbe- und Industriegebiete, aufgrund der hohen Versiegelung. Auch in Wohngebieten in dicht bebauten Ortszentren, wie beispielsweise in Melle, Georgsmarienhütte oder Bramsche aber auch in anderen Ortschaften, ist die Wärme besonders spürbar.

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Wer ist besonders von Hitzewellen betroffen?

Wenn es sehr lange heiß ist und auch nachts nicht abkühlt, kann das für Körper und Kreislauf sehr anstrengend sein. Im schlimmsten Fall schadet Hitze unserer Gesundheit. Zwar leidet nicht jeder Mensch gleich unter Hitze, dennoch sind wir alle betroffen. Zu den besonders gefährdeten Personengruppen zählen:

  • Ältere und pflegebedürftige Menschen 
  • Säuglinge und Kleinkinder 
  • Menschen mit Behinderung
  • Kranke Menschen 
  • Schwangere 
  • Im Freien Arbeitende
  • Obdachlose

Es ist wichtig, auf die besonders betroffenen Menschen in unserer Umgebung zu achten und ihnen bei Bedarf Unterstützung zu bieten. Gemeinsam können wir sicherstellen, dass wir alle gut durch die heißen Tage kommen.

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Das Hitzetelefon – wir lassen Sie nicht allein

Gerade an heißen Tagen ist es wichtig, gut informiert zu sein und bei Fragen oder Unsicherheiten schnelle Hilfe zu bekommen. Dafür hat der Landkreis Osnabrück das Hitzetelefon eingerichtet. Hier erhalten Sie persönliche Auskünfte, praktische Tipps zum Umgang mit Hitze sowie Hinweise, wie Sie sich und andere schützen können – ganz unkompliziert und direkt.
Das Angebot richtet sich besonders an Menschen, die sich selbst oder Angehörige schützen möchten, zum Beispiel ältere Menschen, pflegebedürftige Personen oder Familien mit kleinen Kindern. Auch wer in der Nachbarschaft helfen möchte oder einfach unsicher ist, kann sich beraten lassen.

Sie erreichen das Hitzetelefon unter 0541 5011166
montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr 
freitags von 8 bis 12 Uhr

Zögern Sie nicht, anzurufen – gemeinsam kommen wir sicher durch die heißen Tage.
 

Welche Maßnahmen kann ich im Vorfeld ergreifen?

Wenn eine Hitzewelle bevorsteht, ist rechtzeitige Vorsorge wichtig, um gesundheitliche Belastungen zu vermeiden. Achten Sie besonders auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und schützen Sie Ihr Zuhause vor Überhitzung.

Wasser, verdünnte Säfte oder ungesüßten Tee bevorraten

  • Räume tagsüber mit Rollläden oder Vorhängen abdunkeln
  • Morgens und abends lüften, tagsüber Fenster geschlossen halten
  • Schattige Plätze auf Balkon oder im Garten schaffen

Langfristige Maßnahmen:

  • Helle Fassaden reflektieren Wärme
  • Markisen oder Sonnensegel spenden Schatten
  • Außenliegende Verschattungen wie Rollläden oder Fensterläden sind effektiver als innenliegende
  • Bäume oder ein Gartenteich sorgen für natürliche Abkühlung
  • Mit dem Arzt besprechen, ob eine Anpassung der Dosierung nötig ist
  • Medikamente richtig lagern

Was ist zu tun, wenn die Hitze da ist?

Steigende Temperaturen können belastend sein, doch mit einfachen Maßnahmen lassen sich die heißen Tage gut überstehen. Passen Sie Ihr Verhalten an die Hitze an.

  • Mindestens 1,5 bis 2 Liter täglich trinken 
  • Getränke kühl oder lauwarm trinken, um den Körper zu entlasten
  • Alkohol und koffeinhaltige Getränke vermeiden, da sie den Kreislauf belasten
  • Erinnerungshilfen nutzen, um ausreichend Wasser zu trinken (Bsp. Wecker, Zettel, volle Gläser in der Wohnung)
  • Leichte, weite und helle Kleidung tragen
  • Kopfbedeckung und Sonnenschutz verwenden
  • Möglichst im Schatten aufhalten
  • Aktivitäten und Erledigungen in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegen
  • Die heißesten Stunden am Nachmittag meiden
  • Nur morgens und abends lüften, wenn es draußen kühler ist
  • Feuchte Handtücher aufhängen oder Ventilator nutzen
     
  • Kalte Fußbäder, Sprühflaschen mit Wasser oder feuchte Tücher verwenden
  • Lauwarm statt kalt duschen, um die Wärmeabgabe nicht zu blockieren
  • Spaziergänge im Wald für natürliche Kühlung nutzen
  • Indoor-Aktivitäten in klimatisierten Räumen bevorzugen

Erholsamer Schlaf bei Hitze –
So klappt es besser

Wer kennt es nicht: Bei großer Hitze wälzt man sich schlaflos im Bett. Doch ausreichender Schlaf ist gerade bei hohen Temperaturen wichtig. Hier sind Tipps, wie Sie trotz Hitze erholsam schlafen können:

  • Im kühlsten Raum der Wohnung schlafen – das kann auch ein Raum im Keller sein
  • Falls das Schlafzimmer zu warm ist, eine Alternative in einem kühleren Raum suchen
  • Leichte Bettwäsche verwenden, z. B. nur den Bezug oder ein dünnes Leinentuch
  • Wärmflasche mit kaltem Wasser oder feuchte Tücher zur Abkühlung nutzen
  • Leichte Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle oder Seide wählen
  • Synthetische Stoffe vermeiden, da sie die Schweißbildung fördern

Nachtwäsche oder Bettlaken tagsüber in einer Kunststofftüte im Gefrierfach kühlen

Hitzesymptome erkennen und handeln

Hohe Temperaturen können den Körper stark belasten. Erste Symptome sollten ernst genommen werden, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden.

Warnzeichen für eine schädliche Hitzebelastung:

  • Heiße, trockene Haut
  • Kopfschmerzen, Übelkeit, Erschöpfung
  • Schwäche, Schwindel, rote Gesichtsfarbe
  • Betroffene in den Schatten bringen
  • Wasser geben und den Körper mit feuchten Tüchern oder Kühlpacks kühlen
  • Bei anhaltenden Beschwerden ärztliche Hilfe suchen (Hausarzt oder Bereitschaftsdienst 116117)
  • Plötzliche Verwirrtheit oder Bewusstseinsstörungen
  • Krampfanfälle oder stark erhöhte Körpertemperatur
  • Sofort den Rettungsdienst rufen (112)
  • Person an einen kühlen Ort bringen und weiter kühlen
  • Bis zum Eintreffen der Hilfe bei der betroffenen Person bleiben
  • Nehmen Sie Hitze-Symptome ernst – schnelles Handeln kann Leben retten!

Weitere praktische Tipps vom Landkreis Osnabrück finden Sie auch im Hitzeknigge.

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Kontakt

Bei Fragen und für Unterstützung finden Sie hier Ihre Ansprechpartner im Landkreis Osnabrück.