Sturm im Landkreis
Osnabrück
Stabil in stürmischen Zeiten.

Von Tornados, Zyklonen und Orkanen
Der Wind rüttelt an den Fenstern, reißt Dachziegel los und wirbelt Gartenmöbel durcheinander – Stürme sind uns allen bekannt. Sie bringen Regen, Hagel oder Schnee und können erhebliche Schäden verursachen. Ob, Orkantief Friederike (2018), Orkan Zeynep (2022) oder Sturmtief Bernd (2025) – kein Sturm zog spurlos am Landkreis Osnabrück vorbei.
Doch was ist zu tun, wenn erneut ein Sturm bevorsteht? Wie kann man Schäden minimieren und sich selbst schützen? Welche Verhaltensregeln sind bei einem Sturm wichtig? Hier erfahren Sie, wie Sie sicher durch das Unwetter kommen.

Wie entsteht ein Sturm?
Ein Sturm entsteht, wenn große Temperaturunterschiede in der Atmosphäre zu starken Luftdruckgegensätzen und damit zu Luftbewegungen führen. Warme Luft steigt auf, während kalte Luft absinkt. Das setzt große Luftmassen in Gang, die durch den Einfluss der Erdrotation in Drehung versetzt werden. Je stärker die Temperatur- und Luftdruckunterschiede sind, desto heftiger werden die Winde.
Besonders bei Tiefdruckgebieten kann es zu Stürmen kommen, da dort die Luft aufsteigt und umliegende Luft nachströmt. Über dem Meer verstärkt sich dieser Effekt, da die dort warme und feuchte Luft zusätzlich Energie liefert. In Hochdruckgebieten hingegen sinkt die Luft ab, was meist ruhigeres Wetter bedeutet.
In Deutschland treten Stürme besonders in Herbst und Winter auf, wenn kalte Polarluft auf wärmere Luftmassen trifft. Diese Wetterlagen können schwere Orkane, heftige Böen und starke Niederschläge mit sich bringen.
Wie werden Stürme in Deutschland bemessen?
Ein laues Lüftchen, das sanft durch die Blätter streicht, oder ein wütender Sturm, der Bäume entwurzelt – Wind kann viele Gesichter haben. Die Beaufort-Skala hilft dabei, seine Stärke zu bestimmen. Sie reicht von 0 (Windstille), bei der sich kein Blatt rührt, bis zur Stufe 12, in der ein Orkan mit über 118 km/h ganze Landschaften verwüstet. 1946 wurde die Skala auf 17 Stufen erweitert und umfasst somit auch Windgeschwindigkeiten bis 202 km/h die einen Hyper-Hurrikane bezeichnet. Gängig ist jedoch die Skala von 0 bis 12.
Ab Stufe 5 beginnen Äste zu schwanken, ab Stufe 8 brechen bereits Zweige. Ein Sturm wird ab 75 km/h (Stufe 9) gemessen, dabei können Dachziegel gelöst und Bäume umgeknickt werden. Ein Orkan der höchsten Stufe 12 lässt kaum etwas unberührt: Dächer werden abgedeckt, Wellen türmen sich meterhoch auf und selbst massive Strukturen können schwer beschädigt werden.
Die Beaufort-Skala wurde einst für Seefahrer entwickelt, doch sie hilft bis heute, die Wucht des Windes greifbar zu machen. In der Abbildung sehen Sie, wie sich Windstärken bemerkbar machen – von der sanften Brise bis hin zum zerstörerischen Sturm.
Tornados in Deutschland-
ein Sonderfall?
Tornados – auch als Windhosen bekannt – gehören zu den eindrucksvollsten, aber auch gefährlichsten Wetterphänomenen. Sie entstehen meist im Zusammenhang mit starken Gewittern, wenn kalte und warme Luftmassen aufeinandertreffen und starke Aufwinde erzeugen. Diese können innerhalb einer sogenannten Superzelle – einer besonders intensiven Gewitterwolke – einen rotierenden Luftwirbel bilden, der sich trichterförmig nach unten ausdehnt und schließlich den Erdboden erreicht.
Ein Tornado ist ein kleinräumiger, kurzlebiger Wirbelsturm mit einem Durchmesser von etwa 10 Metern bis zu einem Kilometer. Seine Zuggeschwindigkeit liegt meist zwischen 50 und 60 km/h. Im Inneren sind jedoch deutlich höhere Windgeschwindigkeiten möglich – in Extremfällen über 300 km/h.
In Deutschland treten im Durchschnitt etwa 45 Tornados pro Jahr auf (Zeitraum 2000–2023). Rund fünf davon werden als stark eingestuft. Tornados sind nicht an bestimmte Regionen gebunden – sie können prinzipiell überall auftreten, auch im Flachland oder städtischen Gebieten.
Trotz aller Faszination ist bei einem Tornado höchste Vorsicht geboten. Der sicherste Ort bei einer Warnung ist ein gemauerter Keller, möglichst weit entfernt von Fenstern. Im Gegensatz zu Gewittern gilt: Ein Auto ist kein sicherer Zufluchtsort. Es kann von der Kraft des Tornados erfasst und durch die Luft geschleudert werden.


Welche Gefahren bergen Stürme?
Der Landkreis Osnabrück liegt größtenteils in Windzone 2, kleinere Bereiche im Süden gehören zur Windzone 1. Die Windzonen geben an, mit welchen höchsten Windgeschwindigkeiten bei extremen Wetterlagen zu rechnen ist – sie sind damit ein Hinweis auf die potenzielle Sturmgefährdung.
Windzone 1 steht für die geringste Gefährdung. Hier können bei starken Stürmen Windgeschwindigkeiten von bis zu 27 m/s auftreten.
In Windzone 2, die den Großteil des Landkreises betrifft, muss bei Extremwetter mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 33 m/s gerechnet werden.
Die Windzonen sagen allerdings nichts über die Häufigkeit von Stürmen aus – sie geben lediglich an, welche Windstärken im schlimmsten Fall auftreten können. Für die Planung von Gebäuden oder Vorsorgemaßnahmen bei Extremwetter ist diese Information wichtig.
Diese Windzonen dienen insbesondere der Ermittlung von Windlasten auf Gebäude und Bauwerke. Sie geben Aufschluss darüber, wie anfällig bestimmte Strukturen für Windschäden sind. Auch wenn der Landkreis insgesamt in Bereichen mit vergleichsweise geringen bis mittleren Windgeschwindigkeiten liegt, sind die Risiken durch Stürme nicht zu unterschätzen.
Besonders gefährlich sind plötzlich auftretende Böen. Diese können kurzfristig Windkräfte erzeugen, die viermal so stark sind wie die des eigentlichen Sturms. Solche Böen entstehen meist unerwartet und mit hoher Wucht. Auf der vom Wind abgewandten Seite eines Gebäudes kann der entstehende Unterdruck Dachziegel abheben. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass lose Gegenstände oder Trümmer durch die Luft geschleudert werden. Auch Bäume können beschädigt oder komplett entwurzelt werden.
Der Aufenthalt im Freien während eines Sturms ist daher mit erheblichen Risiken verbunden und sollte unbedingt vermieden werden.
Welche Maßnahmen kann ich im Vorfeld ergreifen?
Gute Vorbereitung hilft, Schäden zu vermeiden und sicher durch den Sturm zu kommen. Obwohl der Landkreis insgesamt in Bereichen mit vergleichsweise geringen bis mittleren Windgeschwindigkeiten liegt, sind die Risiken durch Stürme nicht zu unterschätzen.
- Beim Neubau sturmsicher planen und auf stabile Konstruktionen achten.
- Dach und Fassade regelmäßig prüfen und Schäden frühzeitig beheben.
- Dachziegel, Blechdächer & Fassaden sichern, damit sie starkem Wind standhalten.
- Bäume in Gebäudenähe kontrollieren und bei Bedarf zurückschneiden.
- Lose Gegenstände sichern oder bei Sturm ins Haus holen.
- Markisen mit Windsensoren ausstatten, damit sie sich bei Wind automatisch einfahren.
- Unwetterwarnungen verfolgen und Gebäude sowie Hausrat versichern.
- Fenster & Türen schließen, um Wind und Regen draußen zu halten.
- Gartenmöbel, Mülltonnen & Co. befestigen oder ins Haus bringen.
- Schutz suchen, wenn möglich in einem festen Gebäude.
- Taschenlampe & Kerzen bereithalten, falls der Strom ausfällt.
- Auto in einer Garage parken oder von Bäumen und Häusern entfernt abstellen.
Gute Vorbereitung hilft, Schäden zu vermeiden und sicher durch den Sturm zu kommen.
der Landkreis insgesamt in Bereichen mit vergleichsweise geringen bis mittleren Windgeschwindigkeiten liegt, sind die Risiken durch Stürme nicht zu unterschätzen.
Besonders gefährlich sind plötzlich auftretende Böen. Diese können kurzfristig Windkräfte erzeugen, die viermal so stark sind wie die des eigentlichen Sturms. Solche Böen entstehen meist unerwartet und mit hoher Wucht. Auf der vom Wind abgewandten Seite eines Gebäudes kann der entstehende Unterdruck Dachziegel abheben. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass lose Gegenstände oder Trümmer durch die Luft geschleudert werden. Auch Bäume können beschädigt oder komplett entwurzelt werden.
Der Aufenthalt im Freien während eines Sturms ist daher mit erheblichen Risiken verbunden und sollte unbedingt vermieden werden.
Welche Maßnahmen kann ich im Vorfeld ergreifen?
Ein Sturm kann erhebliche Schäden verursachen. Mit den richtigen Vorsorgemaßnahmen lässt sich das Risiko jedoch deutlich minimieren.

Was gilt es im Akutfall zu beachten?
Das richtige Verhalten bei einem Sturm ist wichtig um sicher zu sein und nicht verletzt zu werden. Auf diese Dinge sollten Sie im Akutfall achten:
Während des Sturms:
- Im Haus bleiben und Fenster meiden – herabfallende Äste oder Splitter können gefährlich sein.
- Räume unter Dachstühlen oder neben Bäumen meiden, falls Äste oder Trümmerteile herabstürzen.
- Radio oder Fernseher einschalten, um aktuelle Informationen zu erhalten.
- Bei einem Notfall die Feuerwehr unter 112 rufen.
Nach dem Sturm:
- Haus auf Schäden prüfen und Gefahrenstellen meiden.
- Sturmschäden dokumentieren und Fotos für die Versicherung machen.
- Schäden umgehend melden und die Anweisungen der Versicherung beachten.
- Vorsicht in beschädigten Bereichen, z. B. unter lockeren Dachziegeln oder Fassadenteilen.
Sturmvorhersagen
Die Wettervorhersage für Stürme ist besonders herausfordernd, da die Atmosphäre ein komplexes und unberechenbares System ist. Kleine Veränderungen in der Wetterlage können große Auswirkungen haben – ein Sturm kann seine Zugbahn unerwartet ändern oder sich stärker entwickeln als vorhergesagt.
Um zuverlässigere Prognosen zu erstellen, berechnen Meteorologen gleichzeitig bis zu 50 verschiedene Szenarien und vergleichen die Ergebnisse. Je ähnlicher die Modelle sind, desto sicherer ist die Vorhersage. Dank moderner Technik liegt die Trefferwahrscheinlichkeit heute bei 80 bis 90 Prozent, wodurch Stürme deutlich präziser vorhergesagt werden können als noch vor einigen Jahren.
Hier finden Sie aktuelle Sturmvorhersagen vom DWD:
Rund ums Haus: Stürme
Kontakt
Bei Fragen und für Unterstützung finden Sie hier Ihre Ansprechpartner im Landkreis Osnabrück.